Bericht #2 - Bonne Vacances

Hallo Zusammen,

mittlerweile ist der zweite Monat schon vorbei. Es ist manchmal immer noch schwer hier aber an sich auch sehr schön. Das mit der Verständigung ist immer noch so eine Sache. Ich verstehe einiges mehr als letzten Monat, allerdings kann ich noch nicht wirklich sprechen. Um das zu ändern, habe ich jetzt Französisch-Unterricht bekommen, jeden Dienstag 3 Stunden. Ich wusste zwar, dass Französisch nicht leicht ist, aber dass es so kompliziert ist, hätte ich nicht gedacht. Und ich spreche nicht von der Grammatik, so weit bin ich noch gar nicht. Es geht um einfache Vokabeln. Aber ich finde es so verwirrend. Zum Beispiel: Es gibt vert (grün), verre (Glas) und ver (Wurm), Wörter die zwar unterschiedliche Bedeutungen und Schreibweisen haben, aber komplett gleich ausgesprochen werden. Und sowas ist im Französischen leider nicht selten. Man muss viel aus dem Kontext raus hören, was aber gar nicht so einfach ist, wenn man generell nicht alles versteht. Aber gut, ich denke mit viel lernen wird das auch besser.

Wir hatten auch noch ein AFS-Wochenende. An denen werden Aktivitäten mit uns gemacht, die uns helfen sollen z.B. Probleme zu lösen. Also im Endeffekt dasselbe wie in Paris bei unserer Ankunft, nur dass wir dieses Mal nur die Austauschschüler der Normandie waren (also Aamah, Fai, Pedro und ich). In den meisten Regionen (oder eigentlich in allen) sind mehr als nur 4 Schüler. Ich muss aber sagen, dass ich es gar nicht so schlecht finde, so ist es viel entspannter. Jeder sollte ein typisches Essen oder einen Nachtisch aus seinem Land mitbringen. Leider weiß ich die Namen von manchen Gerichten nicht mehr. Es gab ein Reisgericht mit Ananas, Gemüse, Hänchen und Cashewkernen, Empanadas, einen sehr süßen, amerikanischen Kuchen und Apfelküchle. Außerdem hatten wir ein kleines „Fotoshooting“. Am Sonntag kamen dann noch unsere Gastfamilien und haben sich ausgetauscht und unterhalten.  Das Wochenende war sehr schön und hat viel Spaß gemacht.  

Ein weiteres Wochenende haben wir in der Nähe von Nantes verbracht. Dort wohnt die Familie meines Gastvaters. Wir waren dort, weil seine Mutter, also die Oma von meinen Gastschwestern, ihren 70. Geburtstag gefeiert hat. Wir waren sehr schick Essen. Aber die Karte lesen war nicht sehr einfach, auch mit meinem neuen besten Freund „Google Übersetzer“. Es war sehr verwirrend aber mit der Hilfe von Ema (der Cousine) ging es dann. Die Rückfahrt war auch sehr interessant, zu dritt auf der Rückbank im Auto mit zwei Mädchen, die sich um ein Ladekabel gestritten haben. Eigentlich hat das ganze schon damit angefangen, wer in die Mitte muss. (Ich hatte angeboten, dass ich dahin gehe, aber das sollte ich dann irgendwie auch nicht). Das ist wahrscheinlich normal, aber dadurch, dass ich normalerweise keine Geschwister habe… ja…

Vom Alltag her habe ich tatsächlich nicht viel neues zu berichten. Es sind lange und für mich anstrengende Tage. Aber wenn man dann so im Nachhinein auf die vergangene Zeit schaut, ist es erstaunlich, wie schnell sie vergeht.

Mittlerweile sind hier Herbstferien (Die erste Ferienwoche ist mittlerweile vorbei). Das erste Ferienwochenende haben wir eine verfrühte Helloween-Party gefeiert (wir sind Fai, Aamah, Pedro und ich).

Es war ein sehr schöner Abend, es macht immer unheimlich viel Spaß Zeit mit den Drei zu verbringen. Auch wenn wir Horrorfilme geschaut haben und ich Horror überhaupt nicht mag, was schlicht gesagt an meiner sehr ausgeprägten Fantasie liegt. Die „Party“ haben wir bei Fai gefeiert. Ihre Gastfamilie hat einen Golden Retriever, sein Name ist Moustique (= Mücke), ein unheimlich süßer Hund. Okay das hört sich vielleicht an, als ob wir wegen dem Hund dort gefeiert haben XD, haben wir natürlich nicht. Er hat mich sehr an meinen Hund erinnert. Das ist auch etwas, dass ich sehr vermisse, Haustiere zu haben. Meine Gastfamilie hat Fische. Es sind zwar auch Haustiere, aber ich finde sie sind eher wie lebendige Deko, die man füttern und ab und zu mal saubermachen muss. Es sind eben keine Tiere, die am Familienleben beteiligt sind.

In der zweiten Ferienwoche werde ich in den Süden Frankreichs fahren, zu den Eltern meiner Gastmutter.

Ich versuche jetzt übrigens auch etwas sportlicher zu werden. Dafür versuche ich 2-mal die Woche nach der Schule joggen zu gehen. Ich habe hier eine kleine Runde durch den Ort (ca. 3 km) die sich für den Anfang ganz gut eignet.

Jetzt in den Ferien habe ich eine morgens eine neue und größere Runde ausprobiert (6km), ich bin am Ende zwar sehr viel gelaufen, aber es hat gutgetan und die Natur hier ist (vor allem morgens) sehr schön. Vielleicht fange ich hier auch noch einen neuen Sport an, aber mal sehen.

 So, das wars auch schon wieder von meinem 2. Bericht. Ich hoffe sehr, dass er euch gefallen hat. Habt eine schöne Zeit & bis zum nächsten Bericht.