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2023-01-17 12:00:33

Bericht #4 - International Education Week, BSU-Konferenz, voranschreitende Integration in die Gastfamilie

Der vierte Monat meines Austauschs begann mit einer Baby Shower mit der Familie meines mexikanischen Gastvaters, was im Grunde eine Feier zur Zelebrierung des künftig zur Familie stoßenden Kindes ist. Dabei wurde ich trotz mehrfacher Warnungen von der Menge an Familienmitgliedern überrascht, die auf der Feier erschienen sind. Bei den meisten Familien in Deutschland, so auch bei meiner, würden vielleicht ein Dutzend dazustoßen, aber dort waren es mehrere Dutzende und jeder kannte irgendwie jeden. Es wurde mexikanisches Essen gegessen (worauf ich mich immer sehr freue), mexikanische Musik gespielt, und Spiele gespielt wie bspw. eines, bei welchem dem Spieler die Augen verbunden werden und er Wattebälle mit einer Schaufel in eine auf seinem Kopf stehende Schale werfen muss. Dabei ist mir aufgefallen mit welch einer sich von deutschen Familienfeiern unterscheidende Dynamik gefeiert wurde. Natürlich spielt dabei auch die Anzahl an Menschen eine Rolle, aber dennoch nahm man eine gewisse Leichtigkeit wahr, die ich in dieser Form nicht kannte. Und das gilt nicht nur bei Familienfeiern, sondern Schulveranstaltungen o.ä. ebenso. Genau dieser Punkt war einer, der mir beim Vergleich der stark zum Zweck des nationalen Vergleichs zwischen den USA/Kalifornien und Deutschland verallgemeinerten gesellschaftlichen Mentalitätstendenz aufgefallen ist. Aus diesem Grund hatte ich es auch in meine Präsentation eingebaut, die ich im Zuge der International Education Week (14. – 18. November) vor vier meiner Kurse vorgeführt habe. Da ich der einzige Austauschschüler in einer High School mit ca. 1800 Schülern bin, fühlte ich mich dazu verpflichtet, meinen Mitschülern ein wenig über die deutsche Kultur zu erzählen. Genau diese Verantwortung, repräsentativ für sein Land zu stehen und zugleich seine Kultur zu teilen und etwas aus der des Gastlandes mitzunehmen, habe ich auch erklärt in den Vortrag miteingebaut. Abgesehen davon ist der interkulturelle Austausch bei einem Austauschjahr natürlich auch eines der Kernelemente, weshalb ich mehr als motiviert war, eine Präsentation zu erstellen und anschließend meinen Mitschülern vorzuführen. Und ehrlicherweise hat mich meine Austauschorganisation AFS dazu verpflichtet, eine Präsentation über mein Heimatland vorzustellen, allerdings wurde mir eine 10 Minuten Präsentation vorgeschrieben.

Meine dauerte eine Stunde, wobei ich eigentlich mit 30 Minuten rechnete bei meinem Vorhaben und den Themen, die ich mit in die Präsentation hatte mitnehmen wollen. Ein Teilthema der Präsentation war die ersten Assoziationen mit Deutschland von meinen Mitschülern, um auf ein paar bekannte Stereotypen einzugehen und wenn möglich zu neutralisieren und den Hintergrund dahinter zu erklären. Natürlich kamen dabei Sachen auf wie das Dritte Reich und Oktoberfest und abgesehen davon nicht mehr besonders viel, sodass ich zusätzlich dazu auf ein paar Kulturerben eingegangen bin wie Einstein, wichtige Repräsentative der Kunst in Malerei, Musik, Schriftstellerei und Wissenschaft, oder auch die bei uns dominante Autoindustrie. Darüber hinaus bin ich dann auf faktischen Hintergrund eingegangen wie Kontinent, Staatsform, Staatvorsitzender zurzeit, Population, Hauptstadt etc., anschließend wie die geopolitische Geschichte Deutschlands die heutige Diversität und den Sprachgebrauch der deutschen Sprache in Europa beeinflusste, und habe nach ein paar eindrücklichen Bildern zur Impression der Naturlandschaften und architektonisch herausstechenden Gebäude des Landes ein kleines Spiel aufgebaut, um die Aufmerksamkeit meiner Mitschüler behalten zu können. Bei dem Spiel ging es um die Aussprache deutscher Wörter, um ihnen nebensächlich auch einen akustischen Eindruck der deutschen Sprache zu verschaffen. Dabei stellte ich nach und nach 5 deutsche Wörter auf der Präsentationsfolie vor, eins schwieriger auszusprechen als das andere, dann hörte ich mir die Aussprache von jedem an der es probieren wollte und die Person mit der besten Aussprache erhielt einen Punkt. Dazu wählte ich folgende Wörter aus: Eichhörnchen, Streichholzschachtel, Freundschaftsbeziehungen, Arbeitslosigkeitsversicherung und Kreuzschlitzschraubenzieher. Am Ende kriegte der Gewinner mit den meisten Punkten eine Euromünze. Darauffolgend verglich ich das deutsche mit dem US-amerikanischen Schulsystem, gab ihnen Eindrücke von der deutschen Küche und klärte sie über gewisse bei ihnen nicht stattfindende deutsche Feiertage und ihre Hintergründe auf wie bspw. den Tag der Deutschen Einheit. Danach ging ich noch etwas in die popkulturelle Richtung, um es etwas zeitgenössischer zu gestalten, und kam dann zu einem bei meinen Mitschülern sehr beliebten Teil: deutsche Schimpfwörter. Da ich immer noch im Rahmen der Schule eine Präsentation hielt, konnte ich selbstverständlich nicht harte Schimpfwörter vorstellen, aber solche wie „Depp“, „Scheiße“ oder auch der Ausdruck „Leck mich am Arsch“. Zu guter Letzt ging ich dann spezifischer auf den Austausch ein, die Verantwortung und Bedeutung im Hinblick auf persönlicher aber auch globaler Ebene, die Schwierigkeiten, denen ich begegnet bin, positive sowie negative Dinge über die USA, warum man überhaupt ein Austauschjahr machen sollte, und wie man es denn machen kann. Da ich als eines meiner Hauptziele hier sehe, zumindest eine einzige Person dazu zu inspirieren, selbst ins Ausland zu gehen, bin ich bei diesem Teil sehr spezifisch darauf eingegangen und habe meine Hilfe für Fragen und ähnliches angeboten, falls jemand mit dem Gedanken spielt, ein Austauschjahr begehen zu wollen.

Im Prozess dieser Präsentation, was insgesamt recht viel Zeit in Anspruch nahm, bemerkte ich eine sich anbahnende Leidenschaft, die von einem ursprünglichen Interesse der Interkulturalität aufkeimt. Selbstverständlich hatte ich schon vor dem Austausch ein ausgeprägtes Interesse dafür, doch jetzt da ich mich ausführlich und in Akribie damit auseinandersetze, scheint es sich doch auf gutem Wege zu einem meiner Leidenschaften zu entwickeln. Es wird mir persönlich immer wichtiger und wächst zu etwas heran, das womöglich sogar einen Großteil meines zukünftigen Lebens und damit auch meine zukünftigen Entscheidungen im Bezug zu weiteren Auslandsaufenthalten signifikant beeinflussen könnte. Denn in den letzten paar Monaten habe ich die Hochs und Tiefs, Vor- und Nachteile einer Auslandsreise kennengelernt und kann mich bereits an den Resultaten erfreuen, die mir bei meiner Weiterentwicklung und kulturellem Verständnis schon so sehr halfen, dass ich eine solche Erfahrung unbedingt wiederholen möchte. Und das obwohl ich nicht einmal die Hälfte meines Austauschs hinter mir habe! Dieser Gedanke hat also noch reichlich Zeit, heranzureifen.

Die in den High Schools angebotenen Clubs, von denen ich schon berichtete, bieten ab und an Trips zu Veranstaltungen passend zur Thematik des Clubs an. Seit einiger Zeit bin ich Teil von BSU (Black Student Union), und meine High School wurde zum jährlichen BSU-Meeting in der University of California Merced eingeladen, wo sich alle BSU-Clubs aus unserer Region bzw. County zusammenfinden, über Vorsitzende wählen anhand von von den Schülern verfasste Reden, Bildung im Bezug zu Anti-Rassismus, Interkulturalität und die Position der afroamerikanischen Bevölkerung Kaliforniens sowie andere marginalisierte Gesellschaftsgruppen. Die Konferenz war zum größten Teil interessant, aber wenig aufschlussreich mit ein paar Ausnahmen. Beispielsweise gab es einen 45-minütigen Workshop über „Black Mental Health“, wobei der Fokus überhaupt nicht auf das eklatante „Black“ einging und generell eher weit verbreitete und bekannte Informationen vermittelte, während ein anderer Vortrag von einer Doktorin über Intersektionalität neue höchst interessante Modelle weitergab, die auch exakt auf das Thema der Konferenz zugespitzt waren. Im Allgemeinen könnte man aber auch sagen, dass die Konferenz nicht einzig den Sinn hatte, den Schülern von BSU neues Wissen zu vermitteln und somit zu bilden, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl von Schwarzen zu stärken in einem Land, in dem sie immerhin zur immer noch diskriminierten Minderheit gehören. Um einen Ort zu schaffen, auf dem sich junge Menschen als Teil einer diskriminierten Gruppe zusammenfinden und damit ein Ziel zum Richten ihrer Probleme aber auch Lösungsvorschläge und Ambitionen, gegen ebendiese Diskriminierung anzukämpfen, haben. Das fördert zum einen den Zusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl, zum anderen stärkt es aber auch den Willen zur Annahme von Verantwortung und verbessert Führungsqualitäten aufgrund der Chance, eine repräsentative Position als BSU-Präsident, Vize-Präsident oder ähnliches auf sich zu nehmen und für etwas einzustehen, was einem wichtig ist. Dass es in Kalifornien eine solche Chance gibt und relativ einfach zugänglich ist als Club in der Schule, ist meiner Meinung nach lobenswert, und meiner Erfahrung nach liegt das deutsche Schulsystem wenn es um solcherlei Themen geht noch weit hinten.

Auch etwas, worauf ich mich gefreut hatte, bevor ich hierherkam, war Thanksgiving, ein Feiertag, bei dem ursprünglich die Familie gefeiert werden soll. Man trifft sich mit der Familie, bereitet einen Truthahn vor, kocht gemeinsam und verbringt Zeit miteinander. So lief es mehr oder weniger auch bei mir und meiner Gastfamilie ab. Die Familie traf sich dieses Jahr bei uns im Haus, daher begannen wir schon früh zu kochen, um das spätere Buffet zuzubereiten. Nach einer Zeit kamen mehr und mehr Familienmitglieder und die Küche füllte sich mehr und mehr mit kochenden Leuten und nach nicht einmal langer Zeit war das Buffet schon zubereitet. Zugegebenermaßen hatte ich es mir etwas spektakulärer und familiärer vorgestellt als es dann am Ende wurde, aber das Essen war trotzdem schmackhaft. Abgesehen davon ist die Familiendynamik, Feiertagsrituale und solches sehr individuell bei jeder Familie, sodass das bei der Familie nebenan auch wieder ganz anders aussehen kann. Eine nennenswerte Erfahrung war es aber nichtsdestotrotz. Auch nennenswert war mein erster Besuch bei einer Arcade! Zur Klarstellung: Eine Arcade ist eine Art Spielhalle, wo es verschiedenste Spielautomaten und ähnliches gibt, mitunter Spiele wie Pack Man, Autoscooter, Reaktionsspiele, Minibowling, Basketballwerfen und zahlreiche andere. Woran es mich erinnerte war die aus den 70ern stammenden Spielhallen vor der Zeit von leistungsstarken Spielkonsolen und PCs wie man es aus Filmen und Serien kennt wie bspw. Stranger Things. Mit einer weiteren deutschen Austauschschülerin aus Modesto bin ich dorthin gegangen und habe für ein paar Stunden Zeit dort verbracht. Zugegeben, es war nicht gerade günstig, aber für den Spaß hat es sich gelohnt. Abgesehen davon habe ich dort erneut eine Bretzel probiert (in den USA übrigens „Pretzel“ genannt aus irgendeinem Grund, das B war scheinbar zu langweilig), die allerdings nicht wie das gewohnte Original schmeckte. Die darauffolgenden Tage waren hingegen etwas nervtötend im Bezug zu Kalifornien generell. Aufgrund der ausgeprägten Agrar- und Ölindustrie in Kalifornien ist die Luftqualität besonders zu und kurz nach Zeiten der Ernte extrem schlecht. Das hat mir auch mein Körper erzählt, als ich über eine Woche lang dauerhaft starke Halsschmerzen hatte und ein Kratzen verspürte, das mich dauerhaft zum Husten gezwungen hat, bis ich so stark nachts husten musste, dass ich Brechreize hatte. Dabei hatte ich keine Lungenschmerzen wie man es vielleicht von einer Erkrankung kennt, sondern nur ein mir zuvor unbekanntes Kratzen. Auch Andere spürten ein Kratzen im Hals, allerdings ist die Intensität dessen selbstverständlich von Person zu Person völlig unterschiedlich, wobei auch Faktoren wie der genaue Standort und die Anpassung der Lungen über die Jahre an die schlechte Luft miteingerechnet werden muss. Bei meiner Wettervorhersage gab es buchstäblich eine Warnung vor verschmutzter Luft. Unglücklicherweise bin ich weder an eine solche Luftqualität gewohnt, noch lebe ich in einer Stadt, die fern von Agrarkultur ist – eigentlich genau das Gegenteil. Nach einer Weile hörte es dann schließlich wieder auf.

Zum Abschluss diesen Monats gehe ich jetzt noch etwas näher auf ein Treffen mit anderen Austauschschülern ein, das ich hatte. Es gibt mehrere Austauschorganisationen, die folglich auch ihre Austauschschüler in Städte und Schulen platzieren wie wiederum andere Austauschorganisationen. In manchen Fällen, abhängig von der Menge der Schüler in der entsprechenden Region und der Reichweite der Organisation, kann es vorkommen, dass du der einzige Austauschschüler aus deiner Austauschorganisation bist. Wenn man Glück hat, wird einer oder mehrere Schüler mit dir in der gleichen Stadt oder sogar Schule platziert. In diesem Fall hat man zu Beginn, wenn alles noch neu und überwältigend ist, eine Person, die in derselben Situation ist und mit der man gemeinsam Herausforderungen überwältigen kann. Der Einstieg ist damit also etwas leichter. Allerdings kann es auch sein, wie in meinem Fall, dass weder in derselben High School noch Stadt ein weiterer Schüler platziert wurde. So ist man in der Schule auf sich allein gestellt, aber kann auch in der Freizeit nicht wirklich jemanden besuchen, um über Probleme oder Unsicherheit mit jemandem zu reden, der die gleichen Probleme händeln muss. Aus diesem Grund hatte ich mich mit meiner Schulbibliothekarin zusammengetan, um für mich und andere Austauschschüler in Modesto eine Art „Austauschschülertreffen“ zu organisieren, um Kontakte zu knüpfen und dafür zu sorgen, dass sich niemand allein fühlt. Das war bevor ich herausgefunden habe, dass buchstäblich alle anderen Austauschschüler (was ungefähr 20 insgesamt in Modesto miteinschließt) aus derselben Austauschorganisation kamen und die meisten sich daher kannten. Jedenfalls kamen schlussendlich aus vermutlich diesem Grund von ca. 20 Schülern nur 3 weitere Schüler. Selbst wenn ich es im vierten Monat nicht wirklich mehr brauchte, würde ich sagen, dass es sich gelohnt hat, da ich dadurch weitere gleichgesinnte Menschen kennenlernte, mit denen potentielle Freundschaften entstehen könnten, die über Ländergrenzen reichen. Dabei kam die eine Austauschschülerin auch aus Deutschland, die andere aus Italien und eine weitere aus Frankreich, und wir tauschten uns über Kulturunterschiede in den Ländern und unsere Erfahrungen in den USA aus und wie wir mit den Problemen umgingen, die das Einleben mit sich brachte, und tauschten schlussendlich Kontaktdaten aus. Demnach ist es also trotzdem möglich andere Austauschschüler kennenzulernen, um über Probleme zu sprechen und sich weniger alleine zu fühlen, selbst, wenn die eigene Austauschorganisation keine anderen Schüler in der gleichen Stadt platziert hat, die man vorher schon durch Seminare kennenlernen durfte.

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